Weltumwurzlung

Erfunden am 15.06.2024 im PULS in Hildesheim

Weltumwurzlung

Ein Es namens Noël-Termalo, 300 Jahre alt, lebt im Urwald in Brasilien. Es ist eine Pflanze, genauer ein buntes Gewächs. Es hat alle Chakra-Farben, also zum Beispiel rot, orange, gelb, grün, lila, hellblau und dunkelblau. Es ist sehr klein, etwa 50mm. Man erkennt diese Pflanze an der außergewöhnlichen Blattform: sie ist nämlich einzigartig, sie rankt wie 1000 Arme. Alle Pflanzen haben Namen; Noël-Termalo hat seinen Namen von seinen Geschwistern bekommen. Es hat insgesamt 3 Millionen Geschwister; sie sind überall auf der Erde verteilt.

Die Geschichte beginnt gestern auf einer Baumkrone in besagtem Urwald in Brasilien. Dort oben war Noël-Termalo als Schutz vor dem Mobbing durch seine 3.000.000 Geschwister. Der Baum war einfach unter ihm gewachsen, so hatte sich das manifestiert.

Die Geschwister mobbten Noël-Termalo aus Neid, weil es so schön bunt war. Alle anderen waren braun. (In Wahrheit hatten nicht alle 3.000.000 gemobbt, aber alle anderen hatten die Klappe gehalten, und so war das Mobbing möglich.) Die Gefahr: diese besondere Sorte von Pflanzen können ihre 1000 Arme ausfahren und damit die Farbe aussaugen und so die Identität von Noël-Termalo klauen.

Drei Äste über Noël-Termalo befindet sich die gelbe Schlange Ursula, die auch Uschi genannt wird. Die beiden sind im Gespräch über familiäre Probleme: zum Beispiel Neid und Habgier. Sie verständigen sich in Zeichensprache. Das geht, weil Noël-Termalo mit seinen Pflanzenarmen so Schlangebewegungen machen kann, die so ähnlich sind wie das Schlängeln einer Schlange. Dadurch verstehen sie sich. Die beiden überlegen, was sie außer Erzählen über Streit usw. gemeinsam unternehmen könnten, vielleicht eine gemeinsame Wanderschaft. Noël-Termalo kann aber ja nicht wandern. Also klettert die Schlange den Baum hinunter, holt in ihrem Maul etwas Erde, und schafft damit einen Ballen für das Gewächs, in dem es wurzeln kann und pflanzt es dort ein. Diesen Ballen nimmt Uschi auf den Rücken und los geht's.

Sie wollen nach Panama, denn dort gibt es, wie sie wissen, den Panama-Kanal, wo immer Schiffe fahren, und so könnten sie von dort aus die Welt "exploren", also bereisen. Der Weg nach Panama ist weit. Als sie nach 3 Wochen im Hafen am Kanal ankommen, finden sie am Dock, wo die Kreuzfahrtschiffe vorbeikommen, einen Blumentopf mit gelben Blumen, in dem sie sich tarnen können. Das ist nötig, weil auch in Panama neidische Geschwister von Noël-Termalo leben. Noël-Termalo und Uschi wollen auf ein Schiff. Zum Glück kann Noël-Termalo mithilfe der Chakrenfarben mental mit einigen Möwen kommunizieren. Daraufhin heben 22 Möwen die Schlange samt Pflanze hoch und setzen beide auf einem Kreuzfahrtschiff wieder ab, und zwar auf dem Sonnendeck in einem etwa 1,5 m² großen Blumentopf, einem Biotop zwischen Swimmingpool und Küche. Darin wachsen ebenfalls gelbe Pflanzen. Geschwister von Noël-Termalo wachsen dort keine. Die Menschen auf dem Schiff sehen diesen Bereich bloß als Deko, für die Pflanzen ist es ihr Lebensraum.

Das Schiff ist auf dem Weg nach Madagaskar. An Bord sind tausende Menschen, Touristen aus Europa. Auf dem Sonnendeck in der Nähe von Noël-Termalo, der bunten Pflanze und Uschi, der gelben Schlange sind allerdings nur zwei Menschen. Im Pool schwimmt die Französin Sibylle, die 36,5 oder 37 Jahre alt ist, so genau weiß sie es selbst nicht. Den für Frankreich eher untypischen Namen hat sie, weil ihre Mutter aus Deutschland ist. An der Reeling steht der kleine Pablo aus Portugal, 6 Jahre alt, und schaut auf den Kanal.

Noël-Termalo kann auch mit Kindern kommunizieren, indem es bestimmte Pheromone ausstößt. »Komm her« kommuniziert es. Und Pablo kommt her und steckt die Nase in den Blumentopf. Er hat leider eine Schlangenphobie. Als er die Schlange sieht, schreit er auf und muss niesen. Ein heftiges Niesen. Noël-Termalo fliegt, angetrieben vom Niesen, in den Pool zu Sibylle, die gerade auf dem Rücken schwimmt. Noël landet unbemerkt in ihrem Bauchnabel; sie schwimmt mit Kopfhörern. Pablo ist derweil zu seinen Eltern gelaufen, an die Cocktailbar.

Noël-Termalo hat Angst zu ertrinken, aber es hat ja seine Blattform: ähnlich wie Insekten, die auf dem Wasser gehen können, kann es auch auf dem Wasser stehen. Aber das Chlorwasser beginnt, an den Blattenden die Farben auszubleichen, ohne dass es das selbst bemerkt. Aber Uschi, die gelbe Schlange, bemerkt es. Sie schaut aus dem Pflanzbeet heraus und denkt sich: »Das ist nicht gut.« Uschi schlängelt sich daraufhin ins Becken, um Noël-Termalo aus dem Wasser zu holen. Zunächst teilt sie Noël-Termalo mit, was die Situation ist. Nun ist das Gewächs im Bilde und nimmt die Bleiche visuell wahr, durch Photosynthese.

Da ertönt ein Schrei. Sibylle hat Uschi bemerkt, beginnt zu strampeln, und Noël-Termalo gerät in üblen Seegang. Noël-Termalo fällt vom Bauchnabel und wird in einen Wasserfilter in der Nähe hineingezogen, aber nicht verschluckt. Es kann sich mit den Armen seiner Blätter am Rand festklammern.

Sibylle hat das Wasser fluchtartig verlassen, Uschi, die Schlange, sucht und findet Noël vor dem Wasserfilter. Unterdessen hat Pablo seinen Eltern von der Schlange erzählt, und so ist die Security unterwegs, um die Schlange zu entfernen. Es sind 4 Männer und 2 Frauen, aber sie werden aufgehalten von Sibylle, die fast kollabiert und erste Hilfe braucht. Die Eltern folgen Pablo zum Sonnendeck, die zwei Frauen der Security folgen Pablo nun ebenfalls zum Pool. Dort jagen sie die Schlange Uschi.

Als Pablos Eltern am Pool ankommen, erkennen sie Noël-Termalo. Denn sie sind Botaniker. Sie halten zu Hause mehrere seiner Geschwister. Die Mutter erkennt auch seine Besonderheit: weiße Spitzen und innen Chakrenfarben. Ihre Exemplare zu Hause sind ja braun. Ebenfalls erkennt sie seine besondere Situation und fischt Noël-Termalo aus dem Swimmingpool. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung mit diesen Pflanzen kann sie mit Noël-Termalo kommunizieren und erfährt, dass Uschi eine Freundin ist, die nicht gejagt werden sollte. Auch ihr Mann versteht die Pflanze, wenn auch nicht so gut. Beide informieren die Security, die sich aber nicht beirren lässt und die Schlange weiterjagt. Uschi wird in einen Glascontainer im Kesselraum eingesperrt. Der Container ist ein viereckiges Terrarium mit Deckel. Die Schlange ist dort nicht glücklich.

Pablos Mutter möchte Noël-Termalo helfen und pflanzt unser Gewächs im Pflanzkübel ein. Glücklich ist es darüber auch nicht, denn es macht sich Sorgen um seine Freundin Uschi und ist ja nun eingepflanzt.

Pablo und seine Eltern laufen zum Kapitän und erklären, dass diese einzigartige Pflanze, eine Sensation an Bord, nie wieder ihre echten Farben wiederbekommen wird, wenn sie nicht mit ihrer Freundin, der Schlange, wiedervereinigt wird. Das interessiert den Kapitän aber nicht. Die beiden Botaniker gehen daraufhin hinunter in den Kesselraum. Pablo bleibt wegen seiner Schlangenphobie beim Kapitän und lässt sich auf der Brücke alles erklären.

Pablos Eltern befreien die Schlange und setzen sie in das Pflanztopf-Biotop zu den gelben Blumen und zu Noël-Termalo. Die Chakrenfarben breiten sich wieder aus, Pflanze und Schlange sind wieder glücklich. Sie werden zur Hauptattraktion auf dem Kreuzfahrtschiff. Sie werden gesondert und weithin beworben und gut gefüttert. Und sie kommen glücklich in Madagaskar an.

Wimmelbild

Themen der Geschichte

• Sozialverhalten, Freundschaft, Reisen, Kommunikation, Problemlösungen, Interessen vereinen
• Anderssein, Freundschaft, Abenteuer
• Nachhaltigkeit und Toleranz
• Abenteuer, Dramatik
• Individualitätsdrang, Abenteuerlust, Kooperation
• Abenteuerlust, Mobbing, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Wahnsinn, Umweltverschmutzung (Kreuzfahrtschiff)
• Interfamiliäre und interkulturelle Konflikte & Freundschaft.
• Abenteuerlust, Ausgrenzung, Freundschaft
• Freundschaft/Zusammenhalt, Entdeckungslust, Weltoffenheit, Kreativität/Komplexität
• Die Vielschichtigkeit einer Reisegesellschaft, Kreativität, Toleranz

Alternative Titel

Aufregung auf dem Sonnendeck

Es gibt immer eine Lösung oder Noël-Thermalo allein im Urwald!?

Auf nach Madagaskar

Die Reisen des jungen Noël-Thermalo

Das einzigartige Gewächs

Weltumwurzlung - Die Madagaskar-Connection

3 Wochen

Noël und Uschi gehen auf die Reise.

Von einer Pflanze die auszog ganz viel kennenzulernen

Neue Wurzeln

Was Eine-s eine Reise tut