Geheimauftrag Moskau
Erfunden am Dillsgraben außerhalb von Bockenem am 08.08.2021
Geheimauftrag Moskau
Erster Akt
Die 74-jährige Amalia, wohnhaft in Berlin, arbeitet Teilzeit als Malerin und Bildhauerin. Das Besondere: Sie malt zu Heavy-Metal-Musik. Ihr jetzt 18-jähriger Enkel Oliver war im Alter von 9 Jahren schwer erziehbar gewesen, ging in der Klasse über Tische und Bänke, hat Amalias Kunst mit Spraydosen zerstört. Er tickte oft aus, wenn sie Heavy-Metal anmachte. Da hatte sie ihm einmal, als er ausgetickt war, klassische Musik angemacht und er war wieder ruhig geworden. Bei Amalia stand auch ein Klavier und da hatte er sich drangesetzt. Er wollte einen Gegenakzent setzen. Es zeigte sich, dass er ein Wunderkind war. Entdeckt hatte das Amalia. Er wurde gefördert und inzwischen ist er klassischer Pianist. Er studiert am Tschaikowski-Konservatorium in Moskau.
Eines mittwochs im Sommer in der Abenddämmerung, in der blauen Stunde befinden sich Amalia und Oliver in Moskau am roten Platz. Sie beobachten die Wach-Ablösung am Kreml. Offiziell ist Amalia zum Sight-Seeing in Moskau. Die beiden sind in-kognito. Sie arbeiten mit dem israelischen Geheimdienst zusammen.
Es soll die Übergabe eines Dokuments stattfinden mit der geheimen Formel für die Schnapsbrennerei. Langfristiges Ziel Israels ist es, die gegnerische iranische Armee besoffen zu machen.
Oliver und Amalia schauen, dass kein anderer dazwischen kommt, damit die Übergabe reibungslos vonstatten gehen kann. Die Wachen bewachen die Übergabe; das Dokument befindet sich in einem Kloster und eine Brieftaube soll das Dokument an den roten Platz bringen. Wann genau, weiß man nicht, deshalb müssen die Wachen warten.
Damit niemand dazwischen kommt, haben Amalia und Oliver ein Klavier in der Fußgängerzone. Das soll für Ablenkung und Verwirrung sorgen. Amalia blättert die Noten um. Wenn das nicht reicht, macht sie Heavy-Metal an und malt dazu.
Offiziell soll die russische Regierung das Dokument bekommen, aber ein Wachsoldat ist vom Mossat bestochen worden und soll das Dokument für die Israelis in Empfang nehmen, wenn der Kollege sich gerade umdreht. Die Taube kommt an, aber ohne die Formel... Sie fliegt über den Soldaten, der sich gerade umdreht, der nicht bestochen ist. Und scheißt ihm auf die Uniform.
Oliver und Amalia haben das alles genau mitbekommen. Amalia nimmt ein Notenblatt und gibt es der Taube, um zu verheimlichen, dass sie das Dokument gar nicht im Schnabel hat. Die Taube fliegt zurück zum Kloster. Die Taube ist so dressiert, dass wenn sie ein Ersatzblatt zugesteckt bekommt, sie zurückfliegen muss und mit dem Ersatzblatt meldet, dass die Übergabe missglückt ist.
Was sie nicht wissen, ist, dass der Klostergärtner Sergej, 95, der den Schnaps in seinem Kräutergarten erfunden hat und auch selbst braut, ein doppeltes Spiel spielt und alles genauso geplant hat. Viele Geheimdienste sind nämlich hinter seiner Geheimformel her. Der Schnaps wirkt zudem wie ein Wahrheitsserum. Die russisch-orthodoxe Kirche möchte das Serum geheimzuhalten. Sie nehmen es zur Beichte. Wer zur Beichte kommt, kriegt einen Wodka mit Serum. Da gibt es Beichten, die es noch nie gegeben hat. Der Gärtner Sergej hat dieses Interesse nicht. Im letzten Moment hatte ihm die iranische Botschaft mehr geboten: 3 Mio Dollar oder 3 Mio Rubel, das konnte er sich aussuchen. Er hatte sich für Dollar entschieden. Und das echte Dokument per Email statt Brieftaube in die iranische Botschaft geschickt.
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Zweiter Akt
Amalia und Oliver fahren mit der Transsibirischen Eisenbahn zu dem Kloster. Das dauert etwa eine Viertelstunde. Amalia möchte den Klostergärtner treffen. Sergej ist nämlich ihr Ex-Mann. Ihr ist klar geworden: sie möchte gar nicht mehr, dass die Formel in die Hände von Staaten kommt, sie soll nicht zur Kriegsführung eingesetzt werden. Getrennt hatten sie sich, weil er keine Heavy-Metal-Musik ertragen konnte. Sie wohnten damals zusammen in Berlin. Er war mal Soldat der roten Armee gewesen und in Berlin stationiert.
Als sie ankommen, wird sie aber nicht eingelassen und Oliver auch nicht. Drinnen hören sie nur Hip-Hop. Eine Horde fotografierender Japaner blockiert außerdem den Eingang.
Sergej ist im Kräutergarten auf den Knien und guckt seine Kräuter an, ob sie schon zur Ernte bereit sind. Da entdeckt er eine Blattlaus. Er pickt sie ab und isst sie auf.
Einige Japaner durften währenddessen coronabedingt schon ins Kloster. Einer von ihnen, ebenfalls in geheimer Mission, klaut eine Pflanze. Er verschluckt diese, um sie zu transportieren, ihm wird schlecht, und er befindet sich nun vor der Kloschüssel.
Da verkleiden sich Amalia und Oliver als Mönche und kommen so ins Kloster, das die ganze Nacht über geöffnet hat.
Amalias Lieblings-Lied
Amalia singt zur Begrüßung ganz laut ihr Lieblings-Heavy-Metal-Stück, singt sich in Extase und fängt an zu malen. Farbe hat sie immer dabei. Sie malt lauter liegende Achten auf die Kreuzgangsäulen.
Sergej bekommt im Garten einen Herzanfall. Aber es ist schon dunkel geworden und so sieht keiner, dass er zusammengesackt ist.
Oliver muss mal und findet den Japaner vor der Kloschüssel. Dort kann er nicht gehen, also geht er in den Garten. Dort stolpert er über Sergej. Indem Oliver über ihn stolpert, wird Sergej wieder fit. Oliver ruft Amalia zu, er habe Sergej gefunden. Sie hört ihn und läuft hin. Sie weiß ja nicht, dass die Formel per Email schon raus ist.
Sergej hatte kurz vor seinem Herzinfarkt eine Infomail erhalten, dass seine Email im Spam-Ordner der iranischen Botschaft gelandet sei und gelöscht wurde. Sie wurde für Werbung gehalten, nicht entdeckt. Die 3 Mio Dollar hat er noch nicht bekommen.
Amalia weiß, dass das eine Kraut, das er immer verwendet, ihm immer hilft. Sie entdeckt es, pflückt es, steckt es ihm zwischen die Lippen und so muss er die Wahrheit sagen. »Amalia, bist du's?« Sie verlieben sich auf's Neue. Sie sagt: »Ich bleib bei dir. Make love, not war.« Amalia ist eigentlich eine Domina. Er pariert und gehorcht.
Sergej fragt »Wer ist denn dieser junge Mann?« – »Dein Enkel«, sagt sie. Oliver wusste das gar nicht. Oliver ist glücklich und unterstützt seine Oma, dass kein Krieg mehr sein soll und dass die Formel am besten vernichtet wird.
Oliver isst die Formel auf. Aber einmal im Netz ...
Nichtsdestotrotz hofft Sergej, dass sein Enkel die Tradition des Kräuterbrauens übernimmt. Oliver übernimmt tatsächlich und kann darauf beflügelt spielen. Er zieht ins Kloster. Sergej hilft Oliver beim Anbau von inspirierenden Drogen und der wird ein ganz berühmter Komponist.
Amalia und Sergej ziehen sich zurück in eine kleine Klosterkammer, wollen zu zweit sein.
Der Rest ist nicht jugendfrei.
nach obenAlternative Titel
- Der geheime Code
- Klosterabgründe
- Die Kraft der Musik
- Vorsicht Wahrheit
- Kräuterkampf
- Die Welt der Kräuter
- Am Ende gab's Frieden